VON TRÄNEN UND SELBSTBEWUSSTSEIN

Unfairerweise habe ich Yoga nie für voll genommen. Warum das jetzt anders ist und welche unglaublichen Vorteile die Praktiken mir bringen? 

Wir müssen stark sein, tough ohne Ende. In jeder Situation die Nerven bewahren und mit unseren Emotionen hinterm Berg halten. Wir stellen uns hinten an und geben den anderen den Vortritt. Merken gar nicht, wie wir uns selbst vergessen.
Wenn dir dann vor lauter Entspannung Tränen der Erleichterung kommen, weißt du erst, wie angespannt du vorher warst.

WAS IST YOGA?
Unter dem Begriff „Yoga“ versteht sich eine indische philosophische Lehre, die geistige und körperliche Übungen umfasst. Es gibt unzählige Ausrichtungen und Abwandlungen, die ihren Fokus jeweils anders legen.
Beim von mir betriebenen sogenannten Kundalini-Yoga geht es primär um das Einswerden mit dem Bewusstsein. Hier wechseln sich Meditationsübungen (Konzentration auf den Atem, Fokus auf Mantren) sowie dynamische Bewegungsabläufe ab.
Und das ist auch schon alles, was ich als absolut blutiger Anfänger wissen musste und wollte, um zu starten.

SO EIN ESOTERIK-KRAM
Zumindest dachte ich das zunächst ganz voller Vorurteile. Denn sicherlich gibt es auch Ausrichtungen, die sehr spirituell sind. Doch unvoreingenommen wollte ich mich an diesen Trend heranwagen und wurde enorm positiv überrascht:
Hier stehen tatsächlich der Mensch und sein Bewusstsein im Vordergrund. Keine irritierenden Sphären oder Götter, an die sich herangetastet werden müsste.
Meine Befürchtungen lösten sich also in Feueratem-Luft auf. Challenge accepted!

WAS BRINGT MIR YOGA?
Ganz anders als beispielsweise Kampfsport, den ich jahrelang betrieben habe, ist man nachher nicht nur ausgepowert, sondern schlichtweg beseelt. Yoga hat in mir gleichzeitig Energien entfacht und tiefste Entspannung gebracht.

Ich habe das Atmen neu gelernt und kann allein dadurch in Alltagssituationen besser die Nerven behalten. Ich habe Muskelpartien gespürt, die ich vorher nie wahrgenommen habe. Ich bin ausgeglichener und fitter. Es bringt mir ein neues Körpergefühl – ich bin mir nahe.
In hektischen Zeiten wie den heutigen ist eine feste Verabredung des Einkehrens das, was vielen fehlt. Wahrscheinlich müsste es nicht einmal Yoga sein: wichtig ist das immer wieder zu erneuernde Selbstbewusstsein.